Grafische Partituren

Ein Großteil der Musik wird in Notenschrift niedergeschrieben. Und die Notation ist, wie jede andere Schrift auch, ein Bündel von Vereinbarungen darüber, wie wir Musik so notieren, dass Sie oder jemand anderes sie auf diese Weise aufführen kann. Eine grafische Partitur ist eine Variante, die demselben Zweck dient, aber ohne die festen Vereinbarungen der traditionellen Notation. Diese freiere Methode der Notation kann für und von Kindern auf jedem Niveau verwendet werden, von sehr einfach bis komplex.

Farben, Punkte oder Würfel

Eine einfache Partitur mit farbigen Kästchen oder Punkten hilft bereits beim Aufschreiben von Rhythmus und Tonhöhe. Sie lässt sich zum Beispiel gut in Kombination mit farbcodierten Instrumenten wie der Flötenkiste von Orgelkids, MeloPipes oder Boomwackers verwenden.

Grafische Kompositionen

Ein Beispiel für eine komplexe grafische Partitur ist das Werk Treatise von Cornelius Cardew (1936-1981). Er schrieb das Stück zwischen 1963 und 1967, bestehend aus 193 Seiten mit Symbolen, abstrakten Formen, Zahlen und Figuren. Er entwickelte seine eigene Notation und gab keine Anweisungen für die Aufführung. Laut dem Begleitheft darf der Interpret seine eigenen Regeln für die Interpretation der Symbole aufstellen und aufzeichnen. Die Partitur wirkt wie ein eigenständiges visuelles Kunstwerk. Sehen Sie sich 2 Beispielseiten an oder hören Sie sich eine Aufführung an.

Die schönen Künste

Nicht nur Werke, die als Notenschrift gedacht sind, sondern auch andere visuelle Kunstwerke (wie abstrakte Grafiken) eignen sich gut für die musikalische Interpretation. Schauen Sie sich zum Beispiel die Werke von Kandinsky und anderen Künstlern des Bauhauses an.
Es ist in jedem Alter möglich, Kinder ihre eigenen freien grafischen Notationen erstellen zu lassen. Schon bald können Kinder (abstrakte) Zeichnungen anfertigen, die dann vom Organisten in klingende Musik umgesetzt werden können.

W. Kandinsky, Thirty (1937)

Integriertes pädagogisches Kunstprojekt

Die Aktivitäten können in verschiedenen Unterrichtsstunden oder in einer zusammenhängenden Reihe, z. B. in einer Projektwoche, durchgeführt werden. Die Reihe dient mehreren Zwecken.

  • Lesen: Die Schüler lernen Formen der Musiknotation kennen.
  • Notation: Die Schüler erkunden, wie sie selbst verschiedene Formen der Musiknotation verwenden können, um ihre Ideen festzuhalten.
  • Interpretieren: Die Schüler werden in die Interpretation von visueller/grafischer Kunst in der Musik eingeführt.

Die Reihenfolge ist variabel. Sie können sich zum Beispiel zuerst mit künstlerischen und grafischen Notationsformen beschäftigen und die Kinder dann selbst zeichnen lassen. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich.

  • Arbeiten Sie mit einer Lehrkraft eines anderen Fachs zusammen oder integrieren Sie das Thema in ein Kunstprojekt, um die Einheitlichkeit des Unterrichts zu gewährleisten.
  • Sammeln Sie Beispiele für grafische Partituren und alle Hörbeispiele dazu.
  • Falls gewünscht, suchen Sie nach Bildern von grafischen Werken.
  • Diese Aktivität sollte an der Orgel in der Kirche oder im Konzertsaal durchgeführt werden, um den Reichtum an Klängen und Registern zu nutzen.
  • Grafische Notationen und Beispiele zum Überprüfen und Ausprobieren mit Schülern.
  • Zeichnungsmaterial für Schüler.
  • Besprechen Sie mit den Kindern, wie Sie die Musik, die Sie sich ausgedacht haben, aufschreiben können.
  • Sehen Sie sich dazu auch die Möglichkeiten auf dem Arbeitsblatt zur Flötenbox an (Kästchen ausmalen).
  • Lassen Sie die Kinder Materialien verwenden, um eine Figur zu gestalten. Verwenden Sie zum Beispiel Bauklötze in verschiedenen Größen, um lang-kurz anzudeuten.
  • Fordern Sie dagegen Kinder, die bereits Noten lesen können, auf, das Notenbild loszulassen. Besprechen Sie ein grafisches Bild (z. B. eine Seite von Cardew) und überlegen Sie gemeinsam, wie es klingen könnte. Probieren Sie Dinge aus und fragen Sie die Kinder nach ihren Ideen.
  • Ermutigen Sie die Kinder, alle möglichen Formen des musikalischen Ausdrucks auf der Orgel zu erforschen: laut-leise, hoch-tief, Klangfarben auf der Orgel, Verwendung verschiedener Register, einschließlich Wiederholungen mit Echo, usw.
  • Lassen Sie die Kinder jeweils eine kleine abstrakte Zeichnung anfertigen. Bitten Sie die Kinder, sich zu überlegen, wie ihre Zeichnung klingen könnte. Lassen Sie sie es selbst vorspielen, wenn sie es können und wollen.
  • Fügen Sie die Zeichnungen zu einer Geschichte mit einzelnen Szenen zusammen (vgl. Dreißig von Kandinsky). Lassen Sie die Kinder die Reihenfolge bestimmen und kleben Sie alles auf ein Blatt. Denken Sie beim Spielen auch an Wiederholungen der gleichen Zeichnung.
  • Eine Variante ist, eine Zeichnung selbst zu interpretieren und zu erzählen. Fragen Sie dann das Kind, ob es die Zeichnung gut wiedergibt. Was könnte anders sein? Wie kann es gemacht werden? Dies funktioniert gut mit einer kleinen Gruppe von Kindern.
  • Lassen Sie ältere SchülerInnen eine Animation (Stop-Motion) von einer Reihe von Zeichnungen erstellen und diese mit einer Aufnahme der musikalischen Interpretation kombinieren.
  • Lesen: Die Schülerinnen und Schüler lernen Formen der Notation von Musik kennen.
  • Notation: Die SchülerInnen erkunden, wie sie selbst verschiedene Formen der Musiknotation nutzen können, um ihre Ideen festzuhalten.
  • Interpretieren: Die SchülerInnen werden in die Interpretation von visueller/grafischer Kunst in der Musik eingeführt.

Dieses Thema bietet sich für eine längere Unterrichtsreihe an. Oder für einen kurzen intensiven Zeitraum, zum Beispiel während einer Projektwoche.

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