Forschendes Lernen

Die Orgelbausatz von Orgelkids ermöglicht es Ihnen, Unterrichtsaktivitäten zu entwickeln, die sich eng an den modernen pädagogischen Erkenntnissen orientieren. Eine davon ist das „forschende Lernen“, eine Methode, die Kinder dazu auffordert, Fragen zu Materialien und Konzepten zu formulieren und diese dann in der Praxis zu untersuchen. In diesem Artikel finden Sie Informationen zu dieser Methodik des Entwerfens und forschenden Lernens.

Kinder selbst entdecken lassen

Forschendes Lernen ist eine Form der Bildung, bei der Kinder interaktiv Wissen erwerben. Sie werden herausgefordert, Fragen zu einem Thema zu stellen und sie dann durch eine Untersuchung zu beantworten. Es handelt sich dabei nicht um eine vorgefertigte Methode, sondern um einen Weg, die natürliche Neugier der Schüler zu stimulieren. Der (Gast-)Lehrer ist hier nicht nur die Person, die Wissen vermittelt, sondern vor allem jemand, der den Prozess unterstützt. Dieser Lernprozess besteht aus einem Zyklus mit fünf verschiedenen Phasen. Die Orgelbausatz passt perfekt in diese moderne pädagogische Vision. Wenn Sie in der Schule ein Orgelprojekt vorstellen wollen, bereiten Sie sich gut vor, damit Ihre eigene Rolle im Zyklus optimal sein kann.

Der Prozess in 5 Phasen

Die erste Phase des Zyklus beginnt mit einer Einführung, in der die Schüler mit einer Herausforderung konfrontiert werden. Das kann etwas sein, das Staunen hervorruft, oder bei dem ein Problem oder ein Wunsch geweckt wird. Beginnen Sie also möglichst nicht mit einer Erklärung, was eine Orgel ist, sondern mit einer anregenden Frage: „Ich war neulich in der großen Kirche und habe die Orgel bei einem Konzert gehört. Man hört tatsächlich ein ganzes Orchester spielen. Aber wie ist es möglich, dass es nur ein Organist ist, der all diese Pfeifen zum Klingen bringt?“ Das Staunen oder die Neugier treibt den Prozess an. Sie stimuliert die Motivation, etwas zu erforschen oder zu entwerfen (und durchzuhalten). Wenn Sie Ihre eigene Neugier laut demonstrieren, werden die Schülerinnen und Schüler die Welt auch weiterhin mit einem kritischen und staunenden Auge betrachten.

In Phase zwei dreht sich alles ums Erforschen. Bevor man wirklich mit dem Erforschen beginnen kann, muss man natürlich etwas wissen. Versuchen Sie, nicht zu viel Wissen auf einmal zu vermitteln, und gehen Sie flexibel auf die Fragen der Kinder ein. Sie müssen auch nicht jede Frage direkt selbst beantworten, sondern können sie auch an die Gruppe zurückgeben: „Wer hat eine Idee, wie das ist?“ Auch hier ist also die Vorbildfunktion des (Gast-)Lehrers wichtig, der eine neugierige Haltung beim Fragen vorleben kann. Nach einer Wissensvermittlung über die Familien der Musikinstrumente könnte eine interessante Folgefrage zum Beispiel lauten: Ist eine Orgel ein Tasteninstrument oder ein Blasinstrument?

In Phase drei wird dann die Forschung in Gang gesetzt. Natürlich können Sie diesen Prozess lenken: „Können wir ein Organ selbst bauen? Was brauchen wir dafür?“ Mit Hilfe der Doe-Orgel kann die Forschung in Phase vier durchgeführt werden. Auch hier geht es um die Kunst des Hinterfragens. Es besteht die Versuchung, die Doe-Orgel zu benutzen, um den Kindern eine direkte Erklärung zu geben, aber der Lehrsatz ist eigentlich zum Erforschen gedacht. Nehmen Sie mit den Schülern alle Teile aus der Kiste und schauen Sie sie sich gemeinsam genauer an. Auch hier hilft eine offene Frage, die zum Nachdenken anregt: „Was siehst du hier herumliegen? Woraus besteht es? Welche Dinge sind ähnlich oder gehören zusammen? Wozu könnte jedes Teil dienen?“ Die Erfahrung zeigt, dass Kinder viel lernen, indem sie Dinge ausprobieren. Wenn die Tasten an der Windlade angebracht sind, sieht es so aus, als ob man spielen könnte. Aber man hört noch keinen Ton. Was wird noch gebraucht? Ähnlich entdecken sie nach dem Aufsetzen der Pfeifen fast automatisch, dass noch Wind benötigt wird. Oder dass die Register noch geöffnet werden müssen.

In Phase fünf werden Schlussfolgerungen gezogen: Haben wir jetzt die Antwort auf die Forschungsfrage? Im Fall der Doe-Orgel wissen die Kinder genau, wie sie der kleinen Orgel Töne entlocken können. Sie können dies auch gut präsentieren, zum Beispiel vor den Eltern. Aber die Frage des einen Organisten, der eine große Orgel zum Klingen bringt, ist noch nicht beantwortet. „Mir ist auch aufgefallen, dass eine große Orgel viel breiter und höher ist als diese kleine Orgel. Wie funktioniert sie dann, wenn die Pfeifen nicht genau über den Tasten liegen?“ Das könnte die spannende Anschlussfrage sein, die bei einem Ausflug in die Kirche beantwortet werden kann.

Einordnung in den Lehrplan

Diese Methode ist eine Methode, die die Schüler zum tun auffordert. Durch Handeln und die Fähigkeit, erworbenes Wissen anzuwenden, werden Ziele erreicht. Dies erfordert konkrete Verhaltensweisen, wie z. B.: neugierig sein, mit Rückschlägen umgehen können, kritisch sein, aufgeschlossen sein, Kreativität. 
Als (Gast-)Lehrer unterstützen Sie die Kinder dabei, indem Sie vor allem in den Phasen eins und zwei gute, herausfordernde Fragen vorbereiten. Außerdem ist es nützlich, die Phasen des Prozesses und seine Nützlichkeit zu kennen.

Forschung hat immer auch einen Wissensaspekt: Es kann um ein historisches oder physikalisches Phänomen gehen, um eine historische Quelle oder ein kulturelles Erbe. Design erfordert Wissen über Materialien, physikalische Phänomene und technische Prinzipien wie Strukturen und Verbindungen.

Für die Orgel eignen sich daher verschiedene Perspektiven: die historische (wie alt ist die Orgel in der Kirche?), die technische (wie funktioniert eine Orgel?), die physikalische (wie entsteht der Klang in einer Orgel? wie wird die Kraft von den Tasten auf die Ventile übertragen?), die musikalische (wie bekommt man so viele verschiedene Klänge aus einer Orgel?). Das Thema Orgel fügt sich somit in verschiedene zentrale Bildungsziele ein, sowohl für die Grundschule als auch für die Sekundarstufe. In den Niederlanden legen diese Kernziele fest, was in der Schule unterrichtet werden soll, aber nicht wie. Das ist jeder Schule freigestellt. Ein gut durchdachtes Orgelprojekt, das die Anforderungen der Kernziele (u. a. Kultur und Musik, Technik, Geschichte und Kulturerbe) erfüllt, wird von den Schulen gerne angenommen.

Wo in der Welt?

Orgelkids wurde in den Niederlanden gegründet und ist heute in vielen Ländern der Welt vertreten. Auf dieser Karte zeigen wir Ihnen, wo Sie die Doe-Orgel finden können.

Blog

Orgelkids unterhält einen Blog mit aktuellen Nachrichten über Orgelkids-Projekte aus der ganzen Welt.

Orgelkids Wiki

Suchen Sie nach weiteren Aktivitäten, um Kinder an die Orgelmusik heranzuführen? Orgelkids sammelt alle Arten von Unterrichtsvorschlägen im Orgelkids-Wiki.